Los geht es bereits an der Stadbahnhaltestelle Linie 8 in Weil am Rhein. Hier beginnt der Vitra Designweg. Er führt vorbei an 12 Vitrinen zum Vitra Campus. In den Vitrinen kann man berühmte Stuhldesigns im Miniaturformat bestaunen. Auf dem weitläufigen Campus erwartet den Besucher ein beeindruckender Gebäudemix. Museum, Schaudepot, Gallery, Tankstelle und Feuerwehrhaus sind Ausstellungsorte mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten.
Manchmal entstehen die spannendsten Orte aus einer tiefen Leidenschaft – so war es auch beim Vitra Design Museum. Gegründet 1989 von Rolf Fehlbaum, dem langjährigen Geschäftsführer von Vitra, wurde es von Anfang an nicht nur als Museum gedacht, sondern als ein lebendiger Ort für Design, Architektur und Innovation.
Fehlbaum, selbst ein Sammler ikonischer Möbelstücke, wollte mit dem Museum die Bedeutung von Design sichtbar machen – als Kunst, als Handwerk, aber auch als Spiegel unserer Gesellschaft.
Das Museumsgebäude selbst ist ein Kunstwerk: Entworfen vom visionären Architekten Frank Gehry, bricht es mit klassischen Formen. Seine skulpturalen weißen Wände, die ineinander zu fließen scheinen, erinnern an gefaltetes Papier – spielerisch, dynamisch, fast lebendig, ein weißes Wesen.
Es war Gehrys erstes Bauwerk in Europa und legte den Grundstein für den heute weltberühmten Vitra Campus, auf dem sich Architekturgrößen wie Zaha Hadid, Herzog & de Meuron und Tadao Ando mit einzigartigen Bauwerken verewigt haben.
Doch das Vitra Design Museum ist mehr als ein beeindruckender Raum für Ausstellungen – es ist ein Ort, an dem Design zum Nachdenken anregt, Menschen inspiriert und neue Perspektiven eröffnet.
Was macht ein Museum spannend? Dass es nicht nur zeigt, sondern zum Fragen, Staunen und Diskutieren einlädt. Genau das ist das Herzstück des Vitra Design Museums. Hier geht es nicht nur darum, schöne Stühle oder architektonische Meisterwerke auszustellen. Es geht darum, Design als lebendigen Prozess zu verstehen, der unser Leben prägt – vom Schreibtischstuhl bis zur Stadtplanung.
Das Museum organisiert jedes Jahr mehrere große Wechselausstellungen, die Design aus unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchten. Mal stehen berühmte Gestalter wie Charles & Ray Eames oder Alvar Aalto im Mittelpunkt, mal geht es um gesellschaftliche Fragen: Wie sieht die Zukunft des Wohnens aus? Wie beeinflusst künstliche Intelligenz unser Designverständnis? Kann nachhaltiges Design die Welt retten?
Begleitet werden die Ausstellungen von Vorträgen, Workshops und Diskussionen mit Designern, Architekten und Visionären, die hier nicht nur ausstellen, sondern auch ihr Wissen teilen.
Wer das Vitra Design Museum besucht, betritt eine kleine Welt für sich. Der Vitra Campus ist kein klassisches Museumsgelände – er ist eine Spielwiese für Design und Architektur, auf der man sich treiben lassen kann. Überall gibt es etwas zu entdecken, auszuprobieren und zu bestaunen.
Die Hauptausstellungen im Vitra Design Museum sind immer wieder ein Erlebnis. Mal taucht man tief in die Geschichte ikonischer Möbelstücke ein, mal werden gesellschaftliche Zukunftsfragen behandelt. Ein besonderes Highlight ist die hauseigene Sammlung, eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Möbel- und Designobjekten – mit Meisterwerken von Marcel Breuer, Le Corbusier, Dieter Rams oder Verner Panton.
Wer tief in die Geschichte des Designs eintauchen möchte, sollte unbedingt das Vitra Schaudepot besuchen. Entworfen von Herzog & de Meuron, wirkt dieses Gebäude mit seinen klaren Linien und rotem Backstein wie ein stiller Wächter über die Designgeschichte. Und genau das ist es auch: Mehr als 400 Designklassiker sind hier aufgereiht – von den ersten Bugholzstühlen aus dem 19. Jahrhundert bis hin zu modernsten 3D-gedruckten Möbelstücken. Es ist, als würde man durch die Evolution der Gestaltung spazieren.
Besonders spannend: Im Schaudepot kann man die Designs nicht nur sehen, sondern oft auch berühren und ausprobieren. Ein Stuhl, der vor 100 Jahren entworfen wurde – wie fühlt er sich an? Welche Materialien wurden damals genutzt?
Das Vitra Haus ist mehr als ein Showroom – es ist eine Einladung, in Wohnwelten einzutauchen. Hier sind Möbel nicht einfach ausgestellt, sondern in liebevoll gestalteten Räumen inszeniert. Man kann sich auf ein Sofa setzen, an einem ikonischen Eames-Tisch Platz nehmen oder das Zusammenspiel von Farben und Materialien erleben.
Besonders spannend ist die Mischung aus Klassikern und neuen Entwürfen. Während in einer Ecke ein legendärer Lounge Chair von Charles & Ray Eames steht, entdeckt man wenige Meter weiter ein hypermodernes Sofa, das erst vor wenigen Jahren entworfen wurde.
Der Vitra Campus ist ein Paradies für Architekturfans. Neben dem Design Museum von Frank Gehry gibt es weitere spektakuläre Bauwerke, die allein schon eine Reise wert sind:
• Das Feuerwehrhaus von Zaha Hadid – ihr erstes Gesamtbauwerk, eine spitzwinklige Gebäudeskulptur.
• Der Konferenzpavillon von Tadao Ando – minimalistisch, meditativ, fast schon poetisch.
• Die Vitra Produktionshallen von SANAA und Álvaro Siza – eine perfekte Verbindung von Funktion und Ästhetik.
Über 12 Gebäude erwarten den Besucher. Jedes erzählt eine eigene Geschichte – und zusammen bilden sie ein einzigartiges Gesamtkunstwerk.
Das Vitra Design Museum befindet sich in Weil am Rhein.
Vitra Design Museum
Charles-Eames-Str. 2
D-79576 Weil am Rhein
Telefon: +49 7621 702 3200
E-Mail: info(at)design-museum.de
Öffnungszeiten Museum: täglich 10.00 - 18.00 Uhr
www.design-museum.de
https://www.instagram.com/vitradesignmuseum/
Das Museum und Schaudepot können selbstständig besucht werden. Für den gesamten Vitra Campus werden Architekturführungen angeboten.
Fotos: Vitra Design Museum, Frank Gehry 1989. Bettina Matthiessen (1). Thomas Dix (2). Mark Niedermann (3 Schaudepot-Lab + 4 Schaudepot aussen).